Samstag, 23. April 2016

GAME OF THRONES Staffel 4 - Kritik (2016)

Herzlich willkommen bei einer neuen Serienkritik! Die sechste Staffel steht kurz bevor, denn sie wird morgen released! Und da ich mich etwas Beeilen muss, kommen jetzt schnell die Kritiken der vierten und fünften Staffel in den nächsten Tagen, da ich mich nicht nicht spoilern möchte, aufgrund der Recherche, die jede meiner Kritiken benötigt. Nun gut, genug erklärt und gerechtfertigt, kommen wir zur Kritik der vierten Staffel. Aber bevor es los geht, wie immer, gibt es hier den Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=xZY43QSx3Fk

Informationen zur vierten Staffel


Die Erstausstrahlung der vierten Staffel erfolgte am 06. April 2014 in den USA. Bei uns zulande konnte man die vierte Staffel erstmals am 02. Juni 2014 zu Gesicht bekommen. Die Ereignisse dieser Staffel stammen aus dem dritten und vierten Buch der Romanvorlage "Das Lied von Eis und Feuer" von George R.R. Martin, unter dem Titel "A Storm of Swords" und "A Feast for Crows". Die vierte Staffel wurde hauptsächlich in Nordirland gedreht und als weitere bekannte Drehorte waren auch wieder Kroatien und Island dabei. Schottland und Malta kamen hingegen neu hinzu.

Ereignisse aus Staffel 3 und die Handlung der 4. Staffel



Falls du die ersten drei Staffeln noch nicht gesehen hast, empfehle ich dir, diesen Absatz zu überspringen. Von der vierten Staffel verrate ich lediglich den groben Handlungsbogen für manche Figuren, sowie ich es bereits bei den vorherigen Kritiken getan habe. Somit kennzeichne ich diesen Absatz mit einem SPOILER ALERT! Entwarnung gibt es am Ende.

Die Rote Hochzeit ist vorbei und der Schock sitzt tief. Mit Robb Stark verliert Game of Thrones einen weiteren Kontrahenten im Krieg der fünf Könige. Aber nicht nur er musste sein Leben lassen, sondern auch seine Mutter Catelyn. Verraten und betrogen durch die Boltons und Freys, die sich auf die Seite der Lannisters stellten. Aber nicht nur das, auch der Folterer von Theon Graufreud [Alfie Allen] offenbarte sich. Es ist niemand Geringeres als Ramsay Schnee [Iwan Rheon], der Bastardsohn von Roose Bolton [Michael McElhatton]. Dabei war es eine dermaßen geniale Aktion, Theon zu versichern, dass er soweit sicher ist und Ramsay ein Freund von Asha [Gemma Whelan] sei, um ihn anschließend quer durchs Land und schlussendlich wieder dahin zurück zu bringen, wo der ganze Horror für ihn begann. In der vierten Staffel sieht man, dass Theons Geist gebrochen wurde, sein neuer Name "Stinker" lautet und nur noch ein Gefangener von Ramsay ist. Dabei erfahren nun die Boltons, dass Bran [Isaac Hempstead-Wright] und Rickon [Art Parkinson] noch am Leben sind, woraufhin Roose die Suche nach den beiden Starks beauftragt. Währenddessen begibt sich Bran weiterhin nach Norden, der sich in der Gesellschaft von Hodor [Kristian Nairn], Jojen [Thomas Brodie-Sangster] und Meera Reet [Ellie Kendrick] befindet, um dein dreiäugigen Raben zu suchen. Rickon wurde in der dritten Staffel von Bran weggeschickt, damit er und Osha [Natalia Tena] sich bei den Umbers in Sicherheit begeben. Sansa [Sophie Turner] hingegen ist immer noch in Königsmund. In der dritten Staffel hat sie in Margaery Tyrell [Natalie Dormer] eine neue Freundin gefunden, während die Tyrells planen, Sansa und Loras Tyrell [Finn Jones] zu verheiraten. Jedoch kam alles anders, da Tywin [Charles Dance] der Meinung war, dass dies ein Komplott der Tyrells sei und erzwang so eine Hochzeit zwischen Tyrion [Peter Dinklage] und Sansa und Cersei [Lena Headey] und Loras. Margaery hat es in der dritten Staffel geschafft, Joffrey [Jack Gleeson] zu manipulieren. Nun steht auch eine Hochzeit zwischen den beiden bevor. Der Zuseher erkannte in der dritten Staffel ebenfalls, dass nicht Joffrey in Wirklichkeit an der Macht steht, sondern Tywin Lannister. Er war dafür verantwortlich, dass die Hochzeiten erzwungen und die Starks von den eigenen Männern hintergangen wurden. Man merkt auch immer mehr, dass Tywin in einen Konflikt mit Joffrey gerät. Seine Tochter Cersei verlor im Laufe der dritten Staffel immer mehr die Kontrolle über Joffrey, und wie bereits erwähnt, solle sie Loras Tyrell heiraten. Für Tyrion sieht es auch nicht viel besser aus. Nachdem ihm nicht die gewollte Dankbarkeit für die Rettung der Stadt geschenkt wurde, bekam er nun den Rang als Meister der Münze von seinem Vater zugesprochen, und musste Sansa Stark heiraten. Aber wenn es für jemanden am schlimmsten aussieht, dann für seinen Bruder Jaime Lannister [Nikolaj Coster-Waldau]. Er wurde während eines Zweikampfs mit Brienne [Gwendoline Christie] von ein paar Gefolgsleuten der Boltons, mitsamt ihr, gefangen genommen. Als sie kurz davor waren, Brienne zu vergewaltigen, erzählte Jaime eine Lüge über den Herkunftsort von Brienne und bezahlte stattdessen mit seiner rechten Hand. Außerdem rettet er erneut Briennes Leben, als sie gegen einen Bären kämpfte. Am Ende der Staffel begibt er sich mit ihr zurück nach Königsmund. Dort trainiert er nun mit Bronn [Jerome Flynn], um wieder in den Diensten der Königsgarde einzutreten. Arya [Maisie Williams] wurde von der Bruderschaft ohne Banner aufgegriffen und begegnete dort auch Melisandre [Carice van Houten], die Gendry [Joe Dempsie] mitgenommen hat. Allmählich muss sie sich von all ihren Freunden verabschieden. da sie durch den Bluthund [Rory McCann] erkannt wurde und weiterhin gefangen gehalten wird. Während eines Zeitpunkts, wo alle unaufmerksam waren, ergriff sie die Flucht und rannte genau Sandor Clegane in die Hände. Dieser wollte Arya zu ihrer Familie zurückbringen, aber da sie nun tot sind, plant er den Tausch für Arya bei Hohenehr. Stannis [Stephen Dillane] bekam von Melisandre Gendry geschenkt, den er eigentlich opfern wollte, aber von Ser Davos [Liam Cunningham] befreit und zur Flucht verholfen wurde. Er erteilte ihm die Todesstrafe, woraufhin Davos eine Nachricht der Nachtwache vorlegte und durch Melisandre vorerst begnadigt wurde. Da Stannis aber keine Truppen mehr besitzt, versucht er jetzt mit der Eisernen Bank zu verhandeln. Um Jons [Kit Harington] Leben sieht es nicht gut aus, da er während der Flucht vor den Wildlingen ein paar Pfeile von Ygritte [Rose Leslie] abbekommt. Als er seine Verletzungen überlebte, teilt er den Anwesenden mit, was die Wildlinge vor haben. Als Daenerys [Emilia Clarke] in Astapor nur knapp mit ihrem Leben entkam und von Ser Barristan [Ian McElhinney] gerettet wurde, befreite sie Astapor und Yunkai, und hat somit eine Armee von 10.000 Soldaten. Auf dem Weg nach Meereen nähert sie sich immer mehr Daario Naharis [Michiel Huisman], und will auch diese Stadt befreien.

Ende des SPOILER ALERTS!

Adelsfamilie


Haus Martell

Das Haus Martell ist eines der größten Häuser von Westeros. Die Familie Martell herrscht über Dorne, die südlichste Region von ganz Westeros. Ihr Hauptsitz befindet sich in Sonnspeer, mit Prinz Doran Martell als Oberhaupt der Familie. Ihr Wappen zeigt eine rote Sonne, die von einem goldenen Speer durchbohrt ist, auf rotem Hintergrund. Ihr Leitspruch lautet ,,Ungebeugt, Ungezähmt, Ungebrochen". Seit Roberts Rebellion verfolgen die Martells eine eigene Politik, während sie sich nicht in die Angelegenheiten der Sieben Königslande einmischen. Die Gründer des Hauses sind Mors Martell und Nymeria Targaryen. Beide heirateten und vereinten ihre Streitmächte. Durch ihre Macht, eroberten sie Dorne in Nymerias Krieg. Um die Eroberung von Dorne darzustellen, wurde der goldene Speer der Martells und die rote Sonne der Targaryens kombiniert, wodurch das heutige Wappen der Martells entstand. Dabei ist das Haus Martell eine ganz besondere Familie. Sie wurden noch nie durch Gewalteinwirkung dauerhaft unterworfen. Etwa dreihundert Jahre zuvor, während der Eroberungskriege, war Dorne die einzige Region, die nicht von Aegon Targaryen erobert wurde. Das trockene Klima von Dorne stellte sich dabei als nützlichen Vorteil für die Martells heraus. Denn damit erschwerte man die Eroberung der Region. Schlussendlich sah Aegon Targaryen ein, dass es keinen Sinn machen würde, weiterhin gegen Dorne anzukämpfen. Ein halbes Jahrhundert später, wagte Daeron I. Targaryen einen erneuten Versuch, Dorne zu erobern. Tatsächlich gelang ihm die Eroberung, jedoch kam es in den Folgejahren zu diversen Unruhen in Dorne. Lyonel Tyrell, der Verantwortliche für Dorne, wurde ermordet und die Region begann eine Rebellion. Daeron Targaryen wurde beim Versuch die Rebellion niederzuschlagen getötet, woraufhin die Martells nach vier Jahren Dorne wieder unabhängig machten. Ein Jahrhundert vor der Handlung von Game of Thrones, schaffte es Daeron II. Targaryen, Dorne mit den sieben Königslanden zu vereinen. Dieser Versuch glückte, weil Daeron ein freiwilliges Ehebündnis mit der Schwester des Fürsten von Dorne einging.

Der Konflikt unter den Familien


Mit dem Ende der dritten Staffel hatte man den Zuseher mit einem Schock zurückgelassen. In der finalen Folge der dritten Staffel wurden die Figuren in eine Ausgangsposition gebracht, die die meisten Konflikte und Handlungsstränge zu Ende erzählt haben, damit der Platz für neue Konflikte da ist. Und mein Gott, was war das für eine Staffel, vom narrativen und schauspielerischen Punkt aus gesehen. Während die erste Folge bereits einen Konflikt im Hause Lannister zeigt, Michiel Huisman den neuen Daario Naharis darstellt und mit Oberyn Martell [Pedro Pascal] eine neue Figur eingeführt wird, verläuft die Auftaktepisode doch sehr ruhig. Aber was Benioff und Weiss mit dieser Staffel anders machen, ist, dass sie nicht wie sonst, auf einen ruhigen Aufbau der Geschichte setzen, der sich langsam zum Höhepunkt zuspitzt, sondern dass diese Staffel mit einem überraschenden Ereignis beginnt. Genau dieser Handlungsstrang verläuft durch die ganze Staffel, der am Ende mitsamt der restlichen Ereignisse in ein unglaubliches Finale mündet. Dabei haben wohl Daenerys, Jaime, Oberyn Martell, Sansa und Tyrion die interessantesten Handlungsstränge. Die Handlungen erweisen sich damit erneut als spannend, intrigant, komplex und vielseitig. Da der Beginn dieser Staffel eine komplett andere Richtung einschlägt, verändert sich auch der Spannungsbogen massiv. Die Spannung war bei der neunten Folge der dritten Staffel auf dem Höhepunkt angelangt, der anschließend in der zehnten Episode wieder sank, aber trotzdem noch auf einem hohen Niveau blieb. Die vierte Staffel nahm mit der Auftaktepisode diese Spannung wieder auf, die aber dieses Mal rasant anstieg und sich über die ganze Staffel auf einem konstanten Niveau befindet. Mit "Spannung sinkt", meine ich aber nicht, dass es langweilig wird, im Gegenteil, es bleibt hochinteressant. Und als wäre das nicht schon genug, die fantastischen Dialoge der Serie setzen noch einen oben drauf.

Hier kann ich eigentlich wieder nichts dagegen aussetzten. Die Kameraarbeit und der Schnitt sind wie immer auf erstklassigem Niveau. Vor allem in dieser Staffel konnte man wundervolle Bilder auffangen. Nicht nur bei den Landschaften, sondern auch die Perspektiven und Schnitte während den Dialogen wurden hervorragend gewählt. Mit den CGI-Effekten wurde wieder sparsam umgegangen, da man bei manchen Aufnahmen wirklich ohne, oder vielleicht zum Teil, computeranimierte Effekte ausgekommen war (der Riese auf dem Mammut!). Die Darstellung der Drachen sind ebenfalls äußerst gelungen. Atmosphärisch ist Game of Thrones weiterhin ganz große Klasse. Nicht nur durch die Darstellung des Mittelalters, sondern auch das Licht (künstlich, sowie natürlich), als auch die musikalische Untermalung ist einfach grandios. Die Belichtungsverhältnisse sind während den Dialogen oder Außenaufnahmen passend in Szene gesetzt worden und erschaffen dadurch wundervolle Bilder. Erstmals konnte ich durch die Extras der vierten Staffel in Erfahrung bringen, dass die Schauspieler ihren Kampfstil/den Schwertkampf trainieren, wodurch das ganze Szenario noch authentischer wirkt. Die Schauplätze sind wieder mit Mühe ausgesucht und dekoriert worden, was eine detailreiche Präsentation voraussetzt. Kombiniert mit der Production Value von Game of Thrones, womit die Bauten, Kostüme, Dekorationen, Accessoires und Waffen gemeint waren, kommt man zum Ergebnis, dass Game of Thrones wohl die aufwendigste Serie der Welt ist. Aber bevor ich zum Sound komme, will ich nochmal schnell hinzufügen, dass weder die Handlung, noch das Bild, geschweige denn, die schauspielerischen Leistungen das Wichtigste an einem Bewegtbild-Material ist, sondern die audiovisuelle Darstellung. Denn wenn man noch die Musik hinzufügt, kommt ein tolles Mittelalter-Feeling auf. Aber bleiben wir doch gleich dabei. Die Soundtracks von Ramin Djawadi sind mit Abstand die Besten im Mittelalter-Genre, wenn ich Herr der Ringe jetzt mal außen vorlasse.

Mit zehn neuen Darstellern wurde der Cast aufgestockt. Um ein paar davon zu nennen, sind folgende neu dabei: Pedro Pascal (Oberyn Martell), Brenock O' Connor (Olly), Indira Varma (Elleria Sand), Roger Ashton-Griffiths (Maes Tyrell) und Michiel Huisman (der nun fortan Daario Naharis darstellen wird). Dabei machen alle ihre Arbeit gut, besonders Pedro Pascal, der Oberyn toll darstellt. Auch der restliche, bisherige Cast macht weiterhin einen tollen Eindruck. Obwohl Lena Headey, Jack Gleeson, Emilia Clarke, Kit Harington, Nikolaj Coster-Waldau, Charles Dance, Iwan Rheon, Alfie Allen und Maisie Williams ihre Rolle einfach grandios spielen, stellt wohl Peter Dinklage in dieser Staffel alle in den Schatten. Was er, Lena Headey, Charles Dance und Nikolaj Coster-Waldau in der zweiten Hälfte der sechsten Folge da auf die Beine stellen, ist einfach nur ÜBERRAGEND! Beigelegt zu dieser Szene wird ein hinreißendes Mienenspiel, in welchem man richtig gut erkennen kann, welche Emotionen in diese Szene gesteckt wurden. Dabei schafft es Peter, dass er die letzten drei Minuten dieser Episode voller Überzeugung spielt, ohne ins Overacting zu geraten. Währenddessen wurde diese letzte Szene mit dem Lied "Der Regen von Castamaer" unterlegt, was einen unglaublichen Gänsehaut-Moment zufolge hat. Die zweite Hälfte dieser Folge zeigt wohl, dass man nicht unbedingt CGI-Effekte benötigt, um eine epische Szene darzustellen. Aber ich habe nun genug geschwärmt. Die Figuren entwickeln sich allesamt weiter und gewinnen enorm an Profil, die dadurch noch interessanter wirken, was sie ohne hin schon sind. Besonders bei Arya Stark, Bronn, Cersei Lannister, Daenerys Targaryen, Jaime Lannister, Jon Schnee, Sansa Stark, Theon Graufreud, Tyrion Lannister, Tywin Lannister und Ygritte bemerkt man die Charakterzeichnung.

Fazit


Die vierte Staffel weicht von ihren bisherigen Gewohnheiten ab und beginnt den Handlungsbogen, sowie den Spannungsaufbau komplett anders. Die Dramaturgie verschärfte sich in dieser Staffel nochmal enorm, was die Handlung noch fesselnder gestaltet. Auch beim Schauspiel übertrifft diese Staffel nochmal alles bisherige und ist damit wohl die beste Staffel von allen. Die besten Episoden dieser Staffel waren meiner Meinung nach Episode 2, 6, 8 und 10. Außerdem kam mit der vierten Staffel wieder eine Schlachtszene hinzu, die ich insgesamt als sehr gut empfand, aber in der Dramaturgie etwas Schwächelte. Deswegen gebe ich der vierten Staffel von Game of Thrones erneut 10/10 Punkten, dessen Wertung mehr als gerecht ist. Insgesamt etablierte sich diese Staffel in meiner Hinsicht nach, als die beste Staffel von allen. Erneut beende ich diese Kritik mit einem Zitat, welches aus der vierten Staffel stammt.

,,Die Welt ist groß und wunderschön. Die meisten von uns leben und sterben in derselben Ecke, in der sie geboren wurden und kriegen nie etwas davon zu sehen. Ich will nicht wie die meisten von uns sein." - Oberyn Martell

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Sonntag, 17. April 2016

GAME OF THRONES Staffel 3 - Kritik (2016)

Herzlich willkommen bei einer neuen Serienkritik! Es geht weiter mit der Erfolgs-Fantasy-Serie: Game of Thrones! Dieses Mal widme ich mich der dritten Staffel. Aber bevor es losgeht, wie immer gibt es hier den Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=wBtkdje5OfY

Informationen zur dritten Staffel


Die Erstausstrahlung der dritten Staffel erfolge am 31. März 2013 in den USA. Die deutschsprachige Fassung konnte man erstmals am 19. Mai 2013 auf dem Sender "Sky Atlantic HD" sehen. Dabei werden die Ereignisse dieser Staffel aus dem dritten Buch der Romanvorlage "Das Lied von Eis und Feuer" von George R.R. Martin entnommen, mit dem Titel "A Storm of Swords". Jedoch war der Inhalt dieses Buches so groß, dass man die Ereignisse auf die dritte und vierte Staffel aufteilte. Wie auch zuvor wurde die dritte Staffel in Nordirland, Kroatien und Island gedreht, jedoch kam Marokko als neuer Drehort hinzu. Mit der dritten Staffel von Game of Thrones ergatterte man 17 Nominierungen bei den Emmys, gewann aber nur 2 Preise. Erneut bekam Game of Thrones mit der dritten Staffel die Altersfreigabe FSK ab 16.

Ereignisse aus Staffel 2 und die Handlung der 3. Staffel


Falls du die ersten beiden Staffeln noch nicht gesehen hast, empfehle ich dir diesen Absatz zu überspringen. Von der dritten Staffel verrate ich lediglich den groben Handlungsbogen für manche Figuren, sowie ich es bereits bei der Kritik der ersten und zweiten Staffel getan habe. Somit kennzeichne ich diesen Absatz mit einem SPOILER ALERT! Entwarnung gibt es am Ende.

Die atemberaubende Schlacht am Schwarzwasser ist zu Ende und Stannis Baratheon [Stephen Dillane] wurde geschlagen. Nachdem Stannis nach Drachenstein floh und seine Truppen besiegt waren, konfrontiert er Melisandre [Carice van Houten] mit der Niederlage. Jedoch gewann sie mit einer Vision im Feuer sein Vertrauen zurück. Nun begibt sie sich auf die Reise, damit Stannis doch noch eine Chance auf den Thron hat. Tyrion [Peter Dinklage] wurde in der Schlacht schwer verletzt und erholt sich wieder. Er wurde in der Schlacht von seinem Knappen Podrick Payn [Daniel Portman] gerettet, nachdem Joffrey [Jack Gleeson] einen Soldat der Königsgarde den Auftrag gab, seinen Onkel in der Schlacht zu ermorden, tötete er diesen. Dabei schmückt jetzt eine lange Narbe sein Gesicht. Jedenfalls übernahm nun sein Vater seinen Posten als Hand des Königs, während Tyrion in schäbigen Gemächern lebt. Dabei bekommt er während der Abwesenheit von Petyr Baelish [Aiden Gillen] den Rang als Meister der Münze zugesprochen. Seine Schwester Cersei [Lena Headey] wurde noch kurz vor einem Selbstmord mit ihren Kindern gerettet und bemerkt, wie ihr Einfluss auf Joffrey langsam schwindet. Joffrey hingegen veranlasst nach dem Sieg über Königsmund eine Ansprache, wo er Tywin [Charles Dance] als Retter der Stadt ernennt und die Verlobung mit Sansa [Sophie Turner] auflöst, weil Margaery Tyrell [Natalie Dormer] nach dem Tod von Renly Joffrey heiraten möchte. Sansas Schwester, Arya [Maisie Williams], konnte gemeinsam mit ihren Freunden aus Harrenhal, mithilfe von Jaqen H'gar [Tom Wlaschiha], fliehen und machen sich nun auf dem Weg nach Schnellwasser, um zu ihrer Familie zurückzukehren. Während Robb Stark [Richard Madden] sich weiterhin im Krieg befindet, ist seine Mutter Catelyn [Michelle Fairley] nur noch eine Gefangene, weil sie den Königsmörder Jaime Lannister [Nikolaj Coster-Waldau] freigelassen hat. Jaime wird von Brienne [Gwendoline Christie] begleitet, da sie den Auftrag von Catelyn bekam, ihn wieder zurück nach Königsmund zu bringen, da er ihr versprach, dass er ihre Töchter wieder zurückbringt. Theon Graufreud [Alfie Allen] hat ja im Laufe der zweiten Staffel Winterfell erobert und wurde von seinen eigenen Männern verraten. Als Folge des Angriffs wird er nun von den Boltons gefoltert. Die beiden Stark-Jungen, Bran [Isaac Hempstead-Wright] und Rickon [Art Parkinson], konnten gemeinsam mit Hodor [Kristian Nairn] und Osha [Natalia Tena] aus Winterfell flüchten und begeben sich nun nach Norden, um dort bei Jon Schutz zu suchen. Daenerys Targaryen [Emilia Clarke] hat Qarth verlassen und reist mit ihrem Gefolge zur Sklavenbucht nach Astapor. Jon Schnee [Kit Harington] befindet sich im Wildlingslager und geht als Wildling mit ihnen nach Süden. Erstmals offenbarte sich am Ende der letzten Folge von Staffel 2 der Ernst der Lage, da man sehen konnte, welch' eine große Armee die Weißen Wanderer bereits besitzen.

Ende des SPOILER ALERTS!

Adelsfamilien und Gruppierungen


Haus Bolton

Das Haus Bolton ist eines der größten Häuser von Westeros. Ihre Ländereien befinden sich im Nordosten. Ihr Hauptsitz ist die Burg Grauenstein mit dem Oberhaupt der Familie, Roose Bolton [Michael McElhatton]. Das Wappen der Boltons zeigt einen gehäuteten Mann, der kopfüber an einem weißen Andreaskreuz angebracht ist, auf dunkelblauem Hintergrund. Die Leitsprüche der Familie Bolton lauten ,,Unsere Klingen sind scharf" und "Ein nackter Mann hat wenig Geheimnisse, ein Gehäuteter hat keine". Ihre Geschichte reicht mindestens bis in das Zeitalter der Helden zurück. Gemeinsam mit den Starks hegten sie eine erbitterte Feindschaft, die über Jahrhunderte anhielt. Dabei töteten sie mehrere Starks, und laut Gerüchten zufolge, gingen sie sogar so weit, dass sie die Haut der getöteten Starks als Trophäen und Umhänge nutzten. Schlussendlich verloren die Boltons und schlossen ein Bündnis mit den Starks, die als Zeichen ihrer Treue verlangten, dass sie das Häuten aufgaben. Trotz ihres Bündnisses, blieben die Boltons die zweitstärkste Familie im Norden. Jedoch wurde das Häuten erst Jahrhunderte später von Eddard Stark verboten.

Haus Frey

Das Haus Frey ist eines der kleinen Häuser der Flusslande und ein Vasall des Hauses Tully. Das Oberhaupt der Familie ist Walder Frey [David Bradley] mit seinen 29 Kindern. Ihr Sitz sind die Zwillinge, dessen Bauwerk mit zwei Burgtürmen an den Ufern des Grünen Arms und einer Brücke, die über den Trident liegt, verbunden sind. Das Wappen der Familie zeigt zwei graue Türme, durch eine Brücke verbunden, auf dunkelgrauem Grund, über dunkelblauem Wasser. Der Gründer der Freys lebte vor etwa 600 Jahren. Als er auf eine Karte schaute, erkannte er, dass der Trident das Land durchtrennt und dass der Norden vom Süden abgeschnitten ist. Diese Flussverbindung sollte den Besitzer enormen Reichtum einbringen und baute deshalb eine Brücke über den Fluss, dessen Bau drei Generationen andauerte. Sie gehörten zu den Vasallen der Tullys. Allerdings war das Verhältnis zwischen den beiden Familien immer schon gespannt. Seit der Schlacht am Trident wird Lord Frey von den Tullys als der ,,späte Lord" bezeichnet. Denn er kam mit seinen Männern am Schlachtfeld an, als die Schlacht schon längst entschieden war.

Haus Tyrell

Das Haus Tyrell ist eines der größten Häuser von Westeros. Dabei herrschen sie über die Weite, die eine riesige und fruchtbare Region ist und sich im Südwesten des Kontinents befindet. Ihr Stammsitz befindet sich in Rosengarten. Das derzeitige Oberhaupt der Familie ist Lord Maes Tyrell [Roger Ashton-Griffiths]. Seine Kinder sind Loras Tyrell [Finn Jones], welcher sein zukünftiger Erbe und der Ritter der Rosen ist und Margaery Tyrell, die mit Renly Baratheon verheiratet war. Ihr Wappen ist eine goldene Rose auf grünem Hintergrund, und ihr Leitspruch lautet ,,Kräftig wachsen". Durch die Steuern der Bürger generieren die Tyrells einen immensen Reichtum, die dadurch eine Armee von 100.000 Mann ausrüsten und versorgen können. Damit besitzen sie die größte Armee in ganz Westeros. Doch wie wurde das Haus gegründet? Die Familie entsprang einst aus einem Seitenzweig der Familie Gärtner, die davor über die Weite regiert haben. Sie dienten den Königen, wodurch sie ein hohes Ansehen erlangt haben und zu eines der größten Häuser von Weite aufstiegen. Sie wurden mit der königlichen Familie verheiratet, aber auch mit anderen mächtigen Häusern in Westeros. Nachdem König Mern IX Gärtner während der Eroberungskriege verstarb, übergab Merns Kämmerer Harlen Tyrell die Festung Rosengarten an Aegon Targaryen. Als Dank dafür belohnte Aegon Harlen, indem er ihn zum Lord von Rosengarten und obersten Herrn der Weite ernannte. Die Tyrells bemühen sich eine gerechte Herrschaft auszuüben, weshalb ihre Feinde denken, dass sie stets dem ehrenvollen Verhalten verpflichtet sind. Denn die Tyrells verfolgen eine interessante Strategie, indem sie sich für die Seite entscheiden, die am wahrscheinlichsten gewinnen wird. Während Roberts Rebellion blieben die Tyrells den Targaryens treu, da Robert nur ein Rebell war. Robert konnte nur eine Niederlage verzeichnen, die durch die Truppen der Tyrells zugefügt wurde. Nach dem Tod von Aerys II. Targaryen unterwarfen sich die Tyrells kampflos und schworen Robert Baratheon die Treue.

Die Unbefleckten

Die Unbefleckten sind Sklavenkämpfer, die in der Sklavenbucht in Astapor ausgebildet werden. Sie gehören zu den stärksten und treusten Soldaten in Essos. Dabei sind sie der Treue verpflichtet und machen alles, was der Meister ihnen sagt. Wenn sie ihre Ausbildung beginnen, müssen sie ihre Namen ablegen und erhalten anschließend neue, die sie daran erinnern, wer sie sind. Ein Hauptbestandteil der Ausbildung ist, dass der Auszubildende ein Jahr lang einen Hund erziehen und ihn danach töten muss. Die Kastration gehört auch dazu, damit das sexuelle Verlangen unterdrückt wird. Außerdem müssen sie ein Neugeborenes vor den Augen der Mutter töten. Als Entschädigung gibt es eine Silbermünze für den Besitzer des Kindes. Ein Hauptmerkmal eines Unbefleckten ist, dass sie einen großen Widerstand gegen Schmerzen haben, der den Anschein macht, dass sie komplett immun gegen Schmerzen sind. Besondere Stärken der Unbefleckten sind: Kurzspeere während der Phalanx-Taktik und Kurzschwerter im Kampf Mann gegen Mann. Das Anlegen und Ausrüsten des Unbefleckten gehört auch zum Training, was aber beim Kauf eines Unbefleckten nicht inbegriffen ist. Die ausgebildeten Unbefleckten sind daran erkennbar, dass sie einen Kupferhelm mit einer langen Spitze tragen.

,,Ich suche mir meine Verbündeten sorgsam aus, und meine Feinde noch sorgsamer"


Dieses Zitat von Varys passt für diese Staffel wie die Faust aufs Auge. Neue Bedrohungen tun sich auf, Bündnisse werden geschlossen, ein Krieg steht bevor. Denn es wird viel auf Beziehungen eingegangen. Die Tyrells mit den Lannisters, die Starks mit den Männern aus dem Norden, Jon Schnee mit den Wildlingen. Das sind alles Beziehungen, bei denen es wirklich krachen könnte. Aber ob sich diese Leute zusammen tun oder sich auseinander leben, das zeigt sich wohl in den kommenden Folgen und Staffeln. Jedenfalls knüpft die Handlung genau dort an, wo sie in der zweiten Staffel endete. Der Auftakt dieser Staffel erwies sich direkt als intrigant und spannend. Handlungen werden weitergeführt und vertieft, neue entstehen und manche enden. In der Mitte der Staffel wird es für einige Figuren wirklich heikel, da man viele neue und gefährliche Figuren in die Handlung mit ein gebunden hat. Auch hier treffen sich wieder manche Figuren, die versuchen sich gegenseitig zu schützen oder in einen Konflikt geraten. Alles in allem endet die Staffel mit einem grandiosen Finale. Dabei ist erwähnenswert, dass sich die Handlung immer etwas Langsam fortbewegt, um ihre Komplexität und Vielfalt zu bewahren. Denn es gibt weiterhin eine riesige Anzahl an Figuren, bei denen halt jeder seine gewisse Screentime bekommt, um den jeweiligen Handlungsstrang weiter fortzuführen. Dabei habe ich mich besonders gefreut, dass Nikolaj Coster-Waldau wieder mehr Screentime zugesprochen bekam. Geschmückt wird die Handlung wieder mit erstklassigen Dialogen, die ich auch schon in den vorherigen zwei Kritiken belobigt habe. Erneut zeichnen sie sich durch ihre Komplexität, Versponnenheit und Indirekheit aus. Der Spannungsbogen bleibt ebenfalls auf einem hohen Niveau. Dieser wird wieder mit Intrigen, perfekten Cliffhangern, genialen Twists und den bereits erwähnten Dialogen gestärkt.

Auch beim technischen Abschnitt kann ich nicht meckern. Die Kameraarbeit und der Schnitt bleiben auf gewohntem, hohem Niveau. Die Perspektiven wurden immer bestens gewählt, wodurch man schöne Ausblicke auf die Landschaft oder vielsagende Bilder während den Dialogen bekommt. Was aber bei dem visuellen Part nicht unterschätzt werden darf, ist das Licht. Das Licht wurde wie in den beiden Staffeln zuvor passend eingesetzt. Durch passende Lichtverhältnisse kann man eine sehr gute Atmosphäre aufbauen, was auch hier äußert gelungen ist. Die Kostüme wurden wieder hervorragend gewählt, die durch eine hohe Production Value schön und aufwendig gemacht wurden. Nachdem man weiterhin in Kroatien, Irland und Island dreht, ist ja mit Marokko ein neuer Schauplatz hinzugekommen. Marokko stellt die neuen Städte der Sklavenbucht da, nämlich Astapor und Yunkai. Auch hier sind die Schauplätze großartig gewählt worden, die überall Details vorzuweisen hat. Mit den CGI-Effekten wurde wieder sparsam umgegangen, die immer nur bei den nötigen Szenen eingesetzt wurden. Bei der audiovisuellen Technik kann ich mich ebenfalls nicht beklagen, denn die Musikstücke von Ramin Djawadi, die immer bei den passenden Stellen eingesetzt werden, sind mit einer hohen Qualität produziert worden, die einen ausdrucksvollen Klang bei den jeweiligen Szenen hinterlassen.

Einige mussten ihr Leben lassen, andere sind hinzugekommen. Mit 24 neuen Darstellern wurde der Cast aufgestockt. Um ein paar Namen zu nennen, sind Kerry Ingram [Sharin Baratheon], Iwan Rheon [Ramsay Schnee], Kristofer Hivyu [Tormund Riesentod], Thomas-Brodie Sangster [Jojen Reet], Nathalie Emmanuel [Missandei], Diana Rigg [Olenna Tyrell], Charlotte Hope [Myranda], Jacob Anderson [Grauer Wurm] und Richard Dormer [Beric Dondarrion] neu dabei. Allesamt machen ihre Arbeit gut, aber Kristofer Hivyu, Iwan Rheon und Diana Rigg stechen bei den Neuzugängen heraus. Auch der restliche, bereits bekannte Cast spielt auf sehr hohem Niveau. Vor allem Peter Dinklage, Lena Headey, Jack Gleeson, Emilia Clarke, Kit Harington und dieses mal auch Nikolaj-Coster Waldau, Charles Dance und Neuzugang Iwan Rheon spielen einfach überragend. Die Figuren sind erstklassig geschrieben und wirken so richtig lebendig. Dabei ist ganz wichtig zu erwähnen, dass man bei ihnen richtig mitfühlen kann. Außerdem entwickelten sich die Charaktere der Figuren weiter. Besonders merkt man dies bei: Daenerys Targaryen, Jaime Lannister, Joffrey Baratheon, Jon Schnee, Stannis Baratheon, Theon Graufreud, Tyrion Lannister und Ygritte.

Fazit


Ich weiß eigentlich gar nicht mehr so recht, was ich schreiben soll, da die dritte Staffel nicht schlechter, sondern noch besser wird und ich der zweiten Staffel bereits die volle Punktzahl gegeben habe. Jedenfalls bleibt die Serie sehr authentisch und spart nicht mit Brutalität. Die Handlung bleibt weiterhin auf dem gewohnten, hohen Niveau der Serie. Die Episoden 9 und 10 waren in meiner Hinsicht die besten Folgen der Staffel. Wie bereits erwähnt, ist diese Staffel noch besser als die vorherige. Deshalb kann ich nichts entgegensetzen und vergebe der dritten Staffel 10/10 Punkte. Ich kann Dir jetzt schon versichern, dass ich mich in den nächsten Tagen etwas Beeilen muss, da die sechste Staffel naht. Deshalb werden in den kommenden Tagen, die vorerst letzten beiden Kritiken zu Game of Thrones erscheinen. Um diese Kritik mit einem würdigen Abschluss zu versehen, folgt nun ein Zitat, welches aus der dritten Staffel stammt.

,,Chaos ist kein Abgrund, Chaos ist eine Leiter. Viele, die versuchen sie zu erklimmen scheitern und dürfen es nie wieder versuchen. Sie zerbrechen an ihrem Sturz. Und manchen wird die Gelegenheit geboten, sie zu erklimmen, doch sie weigern sich, sie klammern sich ans Reich, oder an die Götter, oder an die Liebe. Illusionen, nur die Leiter ist echt. Der Aufstieg ist alles!" - Petyr Baelish


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Sonntag, 3. April 2016

GAME OF THRONES Staffel 2 - Kritik (2016)

Herzlich willkommen bei einer neuen Serienkritik! Nachdem ich am 19.03 bereits die erste Staffel von Game of Thrones rezensiert habe, folgt nun die zweite Staffel. Die erste Staffel hatte die Messlatte bereits sehr hoch gelegt. Ob die Erwartungen in dieser Staffel erreicht werden können? Oder sogar übertroffen? Das wirst Du dann am Ende meiner Kritik erfahren. Aber hier erstmal der Trailer zur zweiten Staffel: https://www.youtube.com/watch?v=Dv0UBTfnqdI.

Informationen zur zweiten Staffel


Die Erstausstrahlung der zweiten Staffel erfolgte am 01. April 2012 auf HBO. Im deutschsprachigen Raum konnte man die erste Folge erstmals am 23. Mai 2012 auf dem Sender "Sky Atlantic HD" sich zu Gemüte führen. Der Beginn der Dreharbeiten erfolgte am 25. Juli 2011 und endeten am 12. Dezember 2011. Die Hauptdrehorte der zweiten Staffel waren über die Welt verstreut. Am meisten wurde wieder in Nordirland und im Paint Hall Studio in Belfast gedreht. Königsmund hingegen, bekam einen neuen Drehort. Die Stadt "Dubrovnik" in Kroatien wurde als neuer Schauplatz für Königsmund und der neuen Stadt Qarth genommen. Für die Aufnahmen jenseits des Eiswalls wurde in Island gedreht. Die Produktionskosten der zweiten Staffel waren um 15% höher als für die vorherige Staffel und liegt damit bei ca. 69.000.000 $, was umgerechnet 60.596.500 Millionen Euro sind. Die zweite Staffel wurde bei verschiedenen Preisverleihungen etliche Male nominiert, und räumte beispielsweise von zwölf Emmy-Nominierungen sechs Preise ab. Von der FSK erhielt diese Staffel eine Altersfreigabe ab 16.

Ereignisse aus Staffel 1 und die Handlung der 2. Staffel


Falls du die erste Staffel noch nicht gesehen hast, empfehle ich dir diesen Absatz zu überspringen. Von der zweiten Staffel verrate ich lediglich den groben Handlungsbogen für manche Figuren, sowie ich es bereits bei der Kritik der ersten Staffel getan habe. Somit kennzeichne ich diesen Absatz mit einem SPOILER ALERT! Entwarnung gibt es am Ende.

Nachdem Robert Baratheon [Mark Addy] starb und Joffrey Baratheon [Jack Gleeson] als neuer König ernannt wurde, ist der Bürgerkrieg nun offiziell ausgebrochen. Auch der Krieg unter den Familien scheint entfacht zu sein. Der Tod von Eddard Stark [Sean Bean] war der Anlass dafür, dass Robb Stark [Richard Madden] gemeinsam mit dem Norden Krieg gegen die Lannisters führt. Genau diesen Plan verfolgt Robb auch weiterhin, weil er nicht nur seine Schwestern Arya [Maisie Williams] und Sansa [Sophie Turner] befreien möchte, die die Geiseln der Lannisters sind, sondern auch die Herrschaft von Joffrey Baratheon beenden möchte. Als Antwort darauf hat ja Robb Stark den Königsmörder, Jaime Lannister [Nikolaj Coster-Waldau], gefangen genommen. Dieser versucht nun aus seinem Gefängnis auszubrechen. Währenddessen wurde das Gerücht öffentlich, und offenbarte sich beim Zuschauer, dass Joffrey, Myrcella [Aimee Richardson] und Tommen [Callum Wharry] nicht Roberts Kinder sind, sondern die Kinder von Cersei [Lena Headey] und Jaime Lannister. Aber kommen wir zurück zu den Starks. Während Sansa weiterhin sich selbst Joffrey überlässt, flüchtet Arya mit einem Vertreter der Nachtwache und will zur Schwarzen Festung, um bei ihrem Bruder Jon Schnee [Kit Harington] Schutz zu suchen. Jon Schnee hingegen macht mit der Nachtwache eine Expedition hinter der Mauer, um Benjen Stark [Joseph Mawle] zu suchen und die unklare Lage der Wildlinge zu erfahren. Balon Graufreud [Patrick Malahide] möchte vom Krieg zwischen den Lannisters und der Starks profitieren und greift erstmals ins Geschehen aktiv ein. Tyrion Lannister [Peter Dinklage] hat es in der ersten Staffel nicht leicht gehabt. In der Gefangenschaft von Catelyn Stark [Michelle Fairley] gewesen, ein Götterurteil durch Zweikampf überlebt, wo Bronn [Jerome Flynn] für ihn kämpfte, die Hure Shae [Sibel Kekilli] kennengelernt, in diese er sich verliebte und hat eine Schlacht überlebt. Nun übergab sein Vater, Tywin Lannister [Charles Dance], ihn vorerst den Rang als Hand des Königs, da er ja einen Krieg zu führen hat. Auf dem Kontinent Essos hat Daenerys Targaryen [Emilia Clarke] gerade ihren Mann und ihr Kind verloren, jedoch sind aus den drei Dracheneiern drei Drachen geschlüpft. Die meisten Dothraki haben sie verlassen, und sie kämpft nun mit ihrer restlichen Gruppe ums Überleben. Aber der Schwerpunkt der Staffel liegt wohl bei den Baratheons. Nachdem Renly Baratheon [Gethin Anthony] ein paar Stunden vor dem Tod von Eddard aus dem Kleinen Rat ausstieg und floh, wappnet er sich jetzt für den Krieg um den Thron und sieht sich als rechtmäßigen König. Aber nicht nur er kämpft um den Thron, sondern auch sein Bruder Stannis Baratheon [Stephen Dillane], der sich ebenfalls als rechtmäßiger König sieht. Jedoch sind sich beide uneinig über die Thronfolge, weshalb sich die beiden streiten.

Ende des SPOILER ALERTS!

Adelsfamilien und Gruppierungen


Familie Graufreud

Das Haus Graufreud ist eines der größten Häuser von Westeros und wurde im Zeitalter der Helden vom Grauen König gegründet. Das Wappen der Familie zeigt einen goldenen Kraken auf schwarzem Hintergrund. Der Leitspruch lautet "Wir säen nicht" und ihr Hauptsitz ist auf den Eiseninseln bei Peik. Das derzeitige Oberhaupt der Familie ist Balon Graufreud. Die Graufreuds haben eine besondere Religion, denn sie folgen den Ertrunkenen Gott. Als die Graufreuds während Roberts Rebellion jahrelang neutral waren, ernannte sich Balon Graufreud selbst zum König der Eiseninseln. Sie starteten eine Rebellion, die jedoch fehlschlug. Denn seine Flotte, die unter dem Kommando seines Bruders Victarion stand, wurde besiegt und Balons Söhne, Rodrik und Maron, wurden im Kampf getötet. Theon Graufreud [Alfie Allen], der letzte Sohn von Balon, wurde als Geisel genommen, lebte fortan in Winterfell und wurde das Mündel von Lord Eddard Stark. Dadurch entschied sich Balon dafür, seine Tochter Asha [Gemma Whelan] als neue Erbin heranzuziehen. Balons Bruder, Euron, wurde verbannt, da er das Salzweib seines Bruder Victarion vergewaltigte. Daraufhin kam Victarion zum Entschluss, seine Frau zu töten, um seine Ehre zu bewahren. Euron schloss sich seitdem den Piraten an.

Das Freie Volk

Auch genannt "die Wildlinge", leben sie jenseits des Eiswalls. Sie stammen von den Ersten Menschen ab und den Bewohnern des Nordens. Diese Menschen hatten damals einfach nur Pech, da sie sich auf der falschen Seite der Mauer befanden, die vor 8000 Jahren erbaut wurde. Allerdings vergaßen die Menschen der Sieben Königslande, weshalb die Mauer errichtet wurde und glaubten, dass sie nur dafür da war, um die Wildlinge nördlich der Mauer zu behalten. Der Grund ist aber ein ganz anderer. Die Nachtwache wusste, dass die Mauer erbaut wurde, um sich vor einer Rückkehr der Weißen Wanderer zu verteidigen. Das Freie Volk besteht aus etwa 90 unterschiedlichen Stämmen, die auch größtenteils verfeindet sind. Manke Rayder [Ciarán Hinds], der König jenseits der Mauer, hat diese Stämme dazu gebracht, dass sie sich zusammenschließen, um die Mauer im Süden zu überwinden, bevor der Winter kommt. In der riesigen Armee der Wildlinge befinden sich unter anderem die Stämme der Thenn, Hornfüße, Höhlenmenschen, White Tree und zahlreiche Stämme aus dem Verfluchten Wald. Auch die Riesen begleiten diese Armee. Im Freien Volk werden sieben unterschiedliche Sprachen gesprochen.

Die Nachtwache

Die Nachtwache ist ein militärisches Lager, die Freiwillige und Verbrecher aufnimmt. Sie sind dafür da, um die Sieben Königslande davor zu beschützen, was sich hinter dem riesigen Eiswall befindet. Der Orden wurde noch vor dem Zeitalter der Helden gegründet, als die Andalen zurückgeschlagen wurden. Die Farbe der Kleidung ist schwarz und das Wappen ist eine schwarze Krähe. Die Nachtwache unterteilt die Beschäftigungen als Grenzer, Kämmerer und Baumeister. Die Grenzer verteidigen die Mauer und alles jenseits davon. Die Kämmerer sind die Versorger der Nachtwache. Und die Baumeister sind dafür zuständig, um Reparaturen an der Mauer und den Burgen zu tätigen. Laut einer Legende nach, wurde die Nachtwache vor 8000 Jahren gegründet, um die Sieben Königslande vor Wildlinge, Riesen und Weißen Wanderern zu schützen. Wie bereits erwähnt, errichteten sie zu diesem Zeitpunkt auch den riesigen Eiswall. Insgesamt besitzt die Nachtwache neunzehn Burgen an der Mauer. Um Mitglied der Nachtwache zu werden, müssen die angehenden Anhänger einen Eid auf Lebenszeit ablegen, der besagt, dass sie weder eine Ehe eingehen, noch eine Familie gründen, geschweige denn, Besitz ergreifen dürfen. Außerdem bietet der Beitritt eine Absolution, der alle vergangenen Verbrechen ungültig macht und eine Immunität der Strafverfolgung gewährt. Jedoch wird die Desertation mit dem Tod bestraft. Einst hatte die Nachtwache ein hohes Ansehen, mit vielen adligen Mitgliedern, die freiwillig den Eid geschworen haben, um damit ein Zeichen der Hingabe zum Schutz des Reiches zu zeigen. Mittlerweile zeigt die Nachtwache eine sehr geringe Besetzung auf, die zeigt, dass der Großteil der Mitglieder nur Schwerverbrecher sind, und damit nur noch drei Burgen der Neunzehn besetzt sind. Die bemannten Burgen sind der Schattenturm, die Ostwacht an der See und der Hauptsitz, die Schwarze Festung. Der derzeitige Anführer der Nachtwache ist der Lord Kommandant Jeor, aus dem Hause Mormont.

,,Du weißt gar nichts, Jon Schnee!"

Die zweite Staffel beginnt genau an der Stelle, wo die erste Staffel endete. Man sieht, wie der Krieg beginnt. Nicht nur zwischen den Familien, sondern auch unter den Familien. Die ersten Folgen der zweiten Staffel dienen wieder als Exposition, um den Sachverhalt der kommenden Folgen zu erklären/bilden/fortzusetzen. Auch in dieser Staffel sind die Handlungen wieder äußerst komplex und tiefgründig, die gegenüber anderer Serien sich eher langsam aufbaut. Dadurch sollte man ein gewisses Maß an Geduld besitzen. Es ist aber keinesfalls mit Langatmigkeit zu verwechseln, denn das ist Game of Thrones sicher nicht! Die Dialoge sind genauso stark wie in der ersten Staffel und zeichnen sich erneut durch ihre Komplexität, Versponnenheit und Indirektheit aus. Nach dem Ende der ersten Staffel nimmt die Spannung zwar leicht ab, verliert sie aber nicht und steigt wieder rasant an. Dadurch baut man sich im Laufe der Staffel einen guten Spannungsbogen auf, der sich mit den jeweiligen Cliffhangern der Episoden und den Twists dermaßen stärkt. Was ein interessanter Aspekt von Game of Thrones ist, ist, dass die Serie auch nicht mit Gesellschaftskritik spart. Wie der Streit um den Thron, ist in Wirklichkeit an die Politik angelehnt oder die Sache mit den Wildlingen, die derzeit treffend auf die Flüchtlingslage hinweist.

Der technische Aspekt von Game of Thrones ist einfach unglaublich. Denn atmosphärisch bleibt Game of Thrones auf einem sehr hohen Level. Mit den Konflikten und Intrigen, mit denen bereits in der ersten Staffel gearbeitet wurden, nehmen in der zweiten Staffel noch mehr zu, womit vieles noch problematischer wird. Außerdem treffen sich manche Figuren, bei denen man sich denkt, dass sie niemals durch solch' einen Umstand zusammen geraten. Manchmal bleibt ihre Identität bewahrt, suchen sich oder treffen bewusst aufeinander. Ein gutes Beispiel dafür ist, wie Tyrion und Catelyn sich in der ersten Staffel begegnen. Diese ,,Zufallsbegegnungen" tun der Serie sehr gut. Die Kameraarbeit bleibt exzellent, die mitsamt ihren Landschaftsaufnahmen und Schnitten wahnsinnig schöne Aufnahmen hinbekommt und die auch bei den Dialogen vielsagende Bilder liefert. Auch mit den Lichtverhältnissen und dem künstlichen Licht wurde in der Serie gespielt, mit denen man schöne, ausgeleuchtete Schauplätze zu sehen bekommt und die auch bei den Dialogen fantastisch eingesetzt wurden. Die Schauplätze sind dermaßen mit Detailreichtum gespickt, wodurch Game of Thrones und auch das Mittelalter, sehr authentisch wirkt. Mit Ramin Djawadi wurde ein äußerst kompetenter Komponist gefunden, der die Stimmung des Mittelalters mit seiner musikalischen Untermalung mehr als passend zur Geltung bringt. Ich habe mir auch noch die Extras der zweiten Staffel zu Gemüte geführt, womit ich nun sagen kann, dass die CGI-Effekte nur in den notwendigen Stellen verwendet wurden, wodurch in der neunten Folge der zweiten Staffel Vieles wirklich gedreht wurde. Denn dadurch schaffte man eine Schlacht, die man so bisher nur in Herr der Ringe gesehen hatte.

Ich denke, ich habe genug über den technischen Aspekt geredet. Kommen wir nun zum schauspielerischen Aspekt. Der Cast bleibt größtenteils unverändert, bis auf ein paar Abgänge und Neuzugänge. Erstmals tauchen auch Stephen Dillane [Stannis Baratheon], Carice von Houten [Melisandre], Rose Leslie [Ygritte], Liam Cunningham [Davos Seaworth], Gwendoline Christie [Brienne], Natalie Dormer [Margaery Tyrell] und Tom Wlaschiha [Jaqen H'gar] in Game of Thrones auf. Vor allem Tom Wlaschiha, der den Attentäter Jaqen H'ghar darstellt, wurde schnell zu einer meiner Lieblingsfiguren der Serie. Und auch Rose Leslie, die die Wildlingsdame Ygritte darstellt, hatte bei mir für einige Lacher gesorgt. Die ganzen Neuzugänge machen insgesamt eine gute Arbeit, weshalb sie ihre Figuren in der Serie sehr gut spielen. Auch der noch bestehende/vorherige Cast spielt auf gewohnten hohen Niveau. Vor allem Peter Dinklage, Lena Headey, Jack Gleeson und dieses mal auch Emilia Clarke und Kit Harington muss ich deutlich hervorheben. Diese fünf spielen ihre Rolle einfach überragend, da sie so viel Mühe und Herzblut in ihre Figuren stecken. Auch die Charakterentwicklung der jeweiligen Figuren geht voran. Gut zu spüren waren diese bei Arya Stark, Daenerys Targaryen, Jaime Lannister, Jon Schnee, Sandor Clegane, Theon Graufreud und Tyrion Lannister.

Fazit


Wenn ich eins in der Welt von Game of Thrones gelernt habe, dann, dass es keine Gerechtigkeit in dieser Welt gibt. Man sieht ja, wie sicher die Figuren im Kampf um den Thron sind. Auch in der zweiten Staffel spitzt sich die Lage weiter zu, wodurch die Handlung noch ein Stück problematischer wird. Der technische und schauspielerische Abschnitt, sowie die Handlung bleibt auf dem hohen Niveau. Jedoch muss ich sagen. dass die zweite Staffel nochmal um einiges zu legt. Vor allem die Schlacht in dieser Staffel ist einfach nur atemberaubend! Insgesamt macht die zweite Staffel sehr Vieles richtig und übertrifft nochmal die Leistung der ersten Staffel. Erneut konnte ich keinen Negativpunkt ausfindig machen, weshalb ich der zweiten Staffel von diesem Fantasy-Meisterwerk die vollen 10/10 Punkte gebe. Empfehlenswert bleibt die Serie für Leute, die ein Interesse für das Fantasy- und Drama-Genre, ein Verständnis für komplexe Handlungen und nichts gegen eine eher dialoglastige Serie haben.